Die IG Solar ist zu Besuch an der Generalversammlung der Grünen Bezirk Dielsdorf.
Wir stellen uns vor, unsere Motivation und Projekte, und geben Inputs aus unserer Perspektive, wo Hürden [politisch] aus dem Weg geräumt werden müssten.
Anstatt den geplanten 30-45 Minuten blieben wir knapp 2 Stunden und diskutierten angeregt in der relativ kleinen aber illustren Runde. Es war schön, mal nicht die Basic-Argumente für Photovoltaik und die Dringlichkeit der Energiewende erklären zu müssen, sondern auf einer gemeinsamen Basis sehr konstruktiv aufbauen zu können.
So unterhielten wir uns, wie möglichst viele MitbürgerInnen motiviert werden können, wie der Druck von unten auf die Politik erhöht werden kann, was der Staat beitragen müsste, um die Energiewende zu beschleunigen, ob sich die Stromliberalisierung positiv oder negativ auswirken wird, bis hin zur ganz «grossen Kiste» dem Elekrizitätsgesetz, welches von 1902 stammt und dringend revidiert werden müsste.
Diskutierte Ideen, die relativ einfach umgesetzt werden könnten auf politischer Ebene:
- Lenkungsabgaben auf Strom erheben, Einnahmen zur Förderung von PV-Anlagen zurück verteilen. Verglichen mit Deutschland, wo der Strompreis bei 30 Eurocent liegt – was kaufkraftberichtig etwa 50 Rappen entspricht – ist der Strompreis in der Schweiz weniger als halb so teuer. Und wenn man ganz ehrlich ist, würde es einen Grossteil der Bevölkerung nicht einmal merken, wenn ihre Stromrechnung ende Jahr paar hundert Franken höher ist. Einen höheren Strompreis und mehr finanzielle Förderung würde den PV-Absatz definitiv ankurbeln. – Als Konsequenz würde mehr Solarstrom ins Netz eingespiesen, somit mehr nicht-erneuerbarer Strom verdrängt, und der Anteil erneuerbarer Strom stiege endlich.
- Aufklärungskampagnen, welche den Leuten Kosten und Nutzen von PV aufzeigt, denn der Mensch ist grundsätzlich träge und ändert nichts was ja eigentlich funktioniert. Die Rentabilität ist mittlerweile gegeben, die Kosten überschaubar, und grad wenn es um Komplettsanierungen wie Ölheizungsersatz geht, ist es einfache Rechnung.
- Eigentlich müsste der Staat als gutes Vorbild vorangehen und alle staatlichen Gebäude – die Sinn machen – mit PV bepflanzen. Schulen, Gemeinde- und Kantonsliegenschaften, SBB Liegenschaften usw. – Es geht darum, möglichst viel zu produzieren (wir sind das Schlusslicht in Europa was die Produktion von erneuerbaren Energien angeht!!)
- Hürden, wie Bewilligungen und eigenmächtige Entscheide von Gemeindebehörden müssen beseitigt werden. Die Zeit wo «übermächtige» Bausekretäre oder konservative Denkmalschützer Bauprojekte erschweren oder sogar verhindern, ist in Zeiten des Klimawandels definitiv vorbei. Hier muss der Kanton effizient einen Riegel schieben, und zwar nicht erst, wenn der Bauherr Rekurs einreicht, denn das macht vielleicht 1 von 10. Es muss den EinwohnerInnen wirklich einfach gemacht werden, eine Investition in PV zu tätigen.
Das Beispiel Niederweningen hat schön gezeigt, dass finanzielle Förderung, Aufklärung der Bevölkerung und keine Behörden-Hürden innert kürzester Zeit zu einer Verdoppelung der PV Anlagen geführt haben.