Viele haben es vermutlich in den Medien gelesen: Neu kann man seinen Strom nicht mehr nur an EKZ verkaufen, v.a. die CKW (Luzern/Zentralschweizer Werke) machen gross Werbung, PV-Strom aus der ganzen Schweiz abzukaufen. Es gibt auch weitere mögliche Abnehmer, bspw. die Fleco Power. – Gleichzeitig hat die EKZ ihre neuen Kündigungskonditionen durchgeben (neu nur noch per Ende Jahr).
Unsere befreundete Organisation eEH Hettlingen (erneuerbare Energie Hettlingen) hat ein sehr informatives Merkblatt zu diesem zusammen gestellt, auf welches wir hier verweisen.
Jeder PV-Produzent kann selbst entscheiden, wem er den überschüssigen Solarstrom verkaufen will. In den letzten Monaten sind Angebote zur Vermarktung des PV-Stroms zu Referenz-Marktpreisen aufgetaucht, welche zurzeit deutlich besser sind als die Vergütung der EKZ. Das Angebot von Fleco Power scheint uns dabei viel vorteilhafter als das besser bekannte Angebot der CKW. Da die Strom-Rücklieferung an die EKZ ab 2023 allerdings nur noch auf jeweils Ende Jahr gekündigt werden kann, müssen Interessierte sofort handeln und bis 15. Dezember 2022 die EKZ informieren sowie mit Fleco Power Kontakt aufnehmen. So ist ein Einstieg in die Vermarktung zum Marktpreis per 1. April 2023 noch möglich, ansonsten erst wieder ab 1. Januar 2024. Das Angebot kann sich vor allem für PV-Anlagen mit viel Überschuss lohnen!
eEh Hettlingen, Dezember 2022
Fleco Power ist mit einem Abschlag von nur 0.85rp/kWh erheblich günstiger als CKW, die einen Abschlag von 8rp/kWh verlangen.
Fleco Power verlangt aber eine einmalige «Aufschaltgebühr» von 350 Fr. Das entspricht je nach Marktpreis immerhin ca. 1-2 MWh, die man erst einmal produzieren muss, bevor man dort Geld verdient.
Fleco Power hat eine ein-Jahres-Bindung im Vertrag, d.h. Kündigung frühstens nach einem Jahr. Bei CKW gibt es (meines Wissens nach) keine solche Bindung, sondern die Kündigung ist von Beginn quartalsweise möglich.
Bei Fleco Power ist ein Vertragsabschluss frühestens ab April 2023 möglich (für Januar ist es bereits zu spät).
Zusatzinfos eines aktiven Wehntalers, rückgeprüft mit eEH, 07.12.2022
Es ist ein alt bekanntes Thema, das wir schon oft auch in Vorträgen angeschnitten haben, oder auch Martin Neukom gefragt hatten, warum denn EKZ immer bei den Schlusslichtern ist betreffend Rückspeisetarif.
Die Hintergründe und Preisstrategien dazu sind komplex und vielschichtig. Ein relativ einfach zu verstehender Punkt ist jedoch, dass die EKZ dem Staat resp. Kanton Zürich gehört und vom Parlament einen klaren Auftrag hat, nämlich Gewinn zu schreiben und Dividende an die Regierung abzuliefern. Dieses Geld fehlt entsprechend, um beispielsweise erneuerbare Energien zu fördern resp. einen höheren Rückspeisetarif anzubieten. Das kann jeder Kanton für sich selber entscheiden, was u.a. erklärt, warum andere Kantone so viel mehr für sauberen PV Strom bezahlen können/wollen.
Wo müsste man also hier anpacken? Eigentlich können wir nicht EKZ alleine die Schuld geben, sondern müssen unsere PolitikerInnen im Parlament auffordern, hier etwas zu korrigieren. Die gute Neuigkeit: Es läuft bereits eine Anfrage einer Kantonsrätin, welche von der Regierung verlangt, zu prüfen, ob auf diese Dividende verzichtet werden kann, damit dieses Geld für die Förderung von erneuerbaren Energien verwendet werden kann. Geschäft 381/2022. Wir sind gespannt auf die Antwort vom Regierungsrat!
Update: Hier ist die Antwort vom Regierungsrat. Zusammengefasst: ablehnend/vertröstend, Idee wird aber geprüft.